ZUKUNFT EGIDIENBERG

Wann:
27. September 2021 um 18:45 – 21:00
2021-09-27T18:45:00+02:00
2021-09-27T21:00:00+02:00
Wo:
Aula des Scharrer-Gymnasiums
Tetzelgasse 20
Nürnberg
Kontakt:

Veranstlater:
BDA KV Nürnberg-Mittelfranken-Oberfranken, propellerhaus – Initiative für die Wertschätzung des Wiederaufbaus Nürnberg

Hier finden Sie das Einladungs pdf mit allen Details zur Veranstaltung:
Egidienberg 2021 09 27 Einladung

Termin:
Montag, den 27.09.2021 – 18:45 Uhr bis 21:00 Uhr
Ort:
Aula des Scharrer-Gymnasiums, Tetzelgasse 20, Nürnberg

Es diskutieren:
Dr. Karin Berkemann, Kunsthistorikerin und Theologin, moderneRGEIONAL
Ira Mazzoni, freie Journalistin
Brigitte Sesselmann, Initiative ProPellerhaus, Architektin BDA
NN TH Nürnberg
Andreas Grabow, Architekt BDA, Kreisvorsitzender

Formales:
Wir bitten um Anmeldung unter:  Anmeldung

Die Teilnahme erfolgt unter Beachtung der 3G-Regelungen.
Ein entsprechender Nachweis ist beim Einlass vorzulegen.
Die Kontakterfassung erfolgt entweder durch
– Anmeldung über den oben genannten Link
– Die Corona-Warn-App
– die Angabe der Kontaktdaten vor Ort

Anlass
Auf einem leeren Grundstücksteil der Stadt am Egidienberg in Nürnberg ist ein Neubau geplant.
In seiner Grundfläche nicht besonders groß und vom Platz vielleicht gar nicht so prominent einsehbar.
Als Fassade ist eine Replik einer historischen und im Krieg zerstörten Fassade geplant. Als Nutzungen sind Büros für Rechtsanwälte oder Notare vorgesehen.

Eine Entscheidung im Ältestenrat der Stadt Nürnberg zu diesem Projekt wurde vertagt.
Ein öffentliches Hearing mit einer Diskussion von Gegnern und Befürwortern des Projekts soll der Politik in ihrer Entscheidung unterstützen.
Warum eigentlich so viel Aufwand für ein so kleines Projekt ?

Außenstehende mögen sich auch die Frage stellen, warum auch der BDA und die Initiative Pro Pellerhaus,  aber zahlreiche Nachbarn und viele engagierte Bürger sich gegen dieses Projekt stellen.
Hat die Stadt Nürnberg nicht andere, wichtigere Problemfelder ?

Das erläutern wir gerne:

Architektur des Wiederaufbaus
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Diesen Satz von Aristoteles beherzigte die die Nürnberger Wiederaufbaukommission nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Auslobung von Rahmenplänen, ganzheitlichen Konzepten und Wettbewerben, die sich nicht nur auf ein Objekt fokussiert hatten, sondern auch immer die Umgebung mit einbezogen.

So entstand das Juwel der zerstörten Nürnberger Altstadt nach dem Krieg wieder neu.
Nicht seiner früheren Identität beraubt, aber doch moderner, funktionaler. Und dennoch im richtigen Maßstab.

Viele Aspekte, Interessen und erforderliche Funktionen wurden dabei berücksichtigt. Gleichzeitg entstanden Gebäude und Freiräume von hoher Qualität.
Dies ist das Ergebnis guter Architektur von guten Architekten und Landschaftsarchitekten. Dieses Denken und Vorgehen unterscheidet Architektur vom bloßen Bauen.

Der Egidienberg
ist ein wichtiger Teil dieser ganzheitlichen Wiederaufbauleistung. Der Wettbewerb, dessen bekanntestes Ergebnis das heutige Pellerhaus darstellt,  hatte nicht nur eben den Neubau dieses Bibliotheks- und Archivgebäudes zur Aufgabe, sondern auch den gesamten angrenzenden Stadtraum des Egidienbergs. So steht dort heute historische Substanz neben moderner Architektur des Wiederaufbaus. Über 70 Jahre nach Kriegsende stellen die damals neu errichteten Gebäude der 50er Jahre mittlerweile selbst schützenswerte Bausubstanz dar.

Ein Denkmal von nationaler Bedeutung
Das heutige Pellerhaus von Fritz und Walter Mayer wurde nun 2021 zum Denkmal nationaler Bedeutung erklärt, steht also auf einer Ebene mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskriche in Berlin von Egon Eiermann. Eine offizielle Mitteilung der Stadt Nürnberg oder gar einen verbalen Akt der Freude über diese Auszeichnung hat der BDA bislang nicht wahrnehmen können. Warum eigentlich nicht ?

Aktuelle Entwicklung
Der Platz selbst ist heute leider ein großer Parkplatz ohne Aufenthaltsqualitäten. Eine wirkungsvolle Begrünung fehlt ebenso.
Die geplante Generalsanierung des heutigen Pellerhauses zum Haus des Spiels mit einer öffentlichen Nutzung des Erdgeschosses mit Gastronomie müsste nun Anlaß sein, den Platz, wie damals nach Kriegsende neu zu denken, Konzepte für die Platzfläche mit Aufenthaltsqualitäten und Grün, den Verkehr und die erforderlichen Stellplätze der Anwohner neu zu denken.
Studierende der TH Nürnberg haben hierzu mit ihren Semesterentwürfen bereits Denkanstöße gegeben.

Das Grundstück neben dem Pellerhaus
Die Entscheidung, ob dieses Grundstück bebaut werden soll, kann oder muss, kann nur im Rahmen einer Gesamtbetrachtung des Egidienbergs erfolgen.
Hier sind die Nutzungen des generalsanierten Pellerhauses, eine zukünftige Platzgestaltung ebenso zu berücksichtigen, wie das Potential für weitere öffentliche städtische oder kulturelle Nutzungen und die Neukonzeption für Verkehr und Parken.

Einen Neubau mit Nutzungen, die an dieser Stelle der Stadt nicht unbedingt gebraucht werden, halten wir für falsch.
Ebenso falsch halten wir es, einen Neubau nur deswegen zu errichten, um eine historische Fassade als Kulisse an den Platz stellen zu können.